Die Geschichte des
Deutschen Entomologischen Instituts

Jubiläen sind wichtig, wenn sie mit dem Alter vor allem die erwiesene Lebenstüchtigkeit des Jubilars ins Bewusstsein rufen. Über eine altehrwürdige Einrichtung wie das DEI, das buchstäblich der Gründerzeit entstammt, ist naturgemäß bei verschiedenen Anlässen schon geschrieben worden (HORN 1936, KORSCHEFSKY 1936, SACHTLEBEN 1936, 1962, FANKHÄNEL 1966, EBERT et al. 1986, PETERSEN 1986, DATHE & ROHLFIEN 1994, GAEDIKE 1995 u. a.), so dass dem kaum etwas hinzugefügt werden muss. Andererseits werden immer wieder Daten und Fakten zur Historie des DEI angefragt, und dafür sollte eine sorgsam geprüfte Übersicht bereit sein.

Für die hier aufbereitete chronologische Version wurden zahlreiche Originalquellen des DEI-Archivs geprüft, woraus sich diverse Korrekturen und Ergänzungen ergaben. Die nachfolgenden Seiten sollen schließlich ständig aktualisiert werden, nicht zuletzt nach Kommentaren von Besuchern.

1886

Gründung des „Deutschen Entomologischen National-Museums“ (ENM) durch Vereinbarung zwischen Dr. Gustav Kraatz (Köppen 1967) und dem Direktorium des Märkischen Provinzial-Museums der Stadt Berlin: Es wird verabredet, im geplanten Neubau des Provinzialmuseums zwei bis drei Zimmer mittlerer Größe für das ENM vorzusehen. Vorerst werden die Bestände im städtischen Sparkassengebäude in der Zimmerstraße (Berlin-Mitte) untergebracht.

Bereits 1880 hatte Kraatz in der Deutschen Entomologischen Zeitschrift seine Sammlung europäischer und exotischer Käfer sowie seine an wertvollen Werken über Insekten aus allen Ordnungen reiche entomologische Bibliothek einem zu schaffenden Deutschen Entomologischen National-Museum übereignet.

Gustav Kraatz

Neben Gustav Kraatz haben durch Übereignung ihrer Kollektionen an ein ENM als „Urstifter“ beigetragen:

  • Lucas von Heyden, Frankfurt am Main – Kollektion paläarktischer Coleoptera
  • Karl Wilhelm Letzner, Breslau – Kollektion europäischer Coleoptera
  • Georg Metzler, Frankfurt am Main – Kollektion Coleoptera: Melolonthinae
  • William Henry Rolph, Berlin – Kollektion marokkanischer Coleoptera
  • August John Stern, Frankfurt am Main – Kollektion Coleoptera
  • Johann Carl Stern, Frankfurt am Main – Kollektion Coleoptera (v. a. Deutschland)

Mit der genannten Vereinbarung erreichen die seit 1870 verfolgten Bemühungen Kraatz‘ um das ENM ihr Ziel. Die Rechtsform ist die private gemeinnützige wissenschaftliche Stiftung, die als Schenkung an die Stadt Berlin gehen soll (Stiftungsurkunde vom 07.06.1886).

Das Deutsche Entomologische National-Museum will Sammlungen und Bibliotheken, besonders deutscher Entomologen, vereinen, verwalten und allen Entomologen zugänglich machen, um so ein rein entomologisch verwaltetes Zentrum der deutschen Entomologie zu schaffen“ (Kraatz 1880).

1887

Der König von Preußen erteilt die Allerhöchste Genehmigung zur Annahme dieser schenkungsweisen Zuwendung am 28.04.1887.

1887

Erste Begegnung zwischen Kraatz und dem 18-jährigen Walther Horn.

Walther Horn 1889,
SDEI Pslg 1812.
Gustav Kraatz 1889,
SDEI Pslg 2210.

1903

4-stöckiger Berliner Gründerzeitbau in der Thomasiusstraße in Berlin Moabit.

Das Märkische Provinzialmuseum wird verabredungswidrig ohne zoologische Abteilung eröffnet. Kraatz ändert daraufhin die Stiftungsbestimmungen zugunsten einer eigenständigen „Dr. Kraatz’schen Stiftung von 1903“. Er kauft das Haus Thomasiusstraße 21 in Berlin-Moabit und nutzt ab 1904 eine der Etagen für das Museum.

1906

Die Kraatz-Bibliothek, die der Berliner Buchhändler Ulrich aufstellt hat, umfasst 1.403 Bände Käferliteratur, 628 Bände über Schmetterlinge, 635 Bände zu übrigen Insekten sowie 58 meist vollständige Zeitschriftenreihen; dazu kommen über 7.000 Sonderdrucke. Der Leihverkehr ist bereits umfangreich.

1907

In einem testamentarischen Nachtrag ernennt Kraatz den Entomologen Dr. med. Walther Horn zum Direktor des Deutschen Entomologischen National-Museums auf Lebenszeit.

Berlin, Linkestraße 28, den

Mein Testament
Unter Aufhebung etwa noch vorhandener
älterer Bestimmungen verfüge ich hierdurch/ für den Fall meines Todes folgendes:
Mein nachgelassenes Vermögen soll in der Hauptsache die von mir und anderen Entomologen begründete, im Anschluss an das Märkische Provinzial-Museum bestehende Dr. Kratzsche Stiftung (Deutsches Ento- mologisches National-Museum) erben und zwar unter folgenden Voraussetzungen und Bedingungen:

  1. Die entomologischen Sammlungen einschließlich der Bibliothek soll nicht allein verwaltet, sondern auch wissen- schaftlich fortentwickelt werden, sodass sie dem märkischen Museum und der Stadt zur Ehre gereichen.
  2. Die Sorge dafür liegt dem Kuratorium der Stiftung ob, dessen Mitglied an meiner Stelle immer ein, von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft hierselbst gewählter Delegierter, zunächst aber [auf Lebenszeit der Dr. Med. W. Horn (Kommandantenstr. 45) sein soll.]

1909

Die Königliche Kommission zur Aufteilung der Domäne Dahlem verkauft eine Parzelle an Prof. Dr. Gustav Kraatz (20.01.). Kraatz stirbt am 2. November. Er hinterlässt der Stiftung das Baugrundstück und ein Vermögen von 853 000 Goldmark.

Die Verdienste von Prof. Kraatz für das Museum liegen in dessen Gründung, deren Notwendigkeit er erkannte und wozu er durch seine Sammlungen und Bibliothek den Grundstock gelegt hat.
Darüber hinaus hat er sich durch seine vielseitige wissenschaftliche Arbeit über Coleoptera, über Faunistik, über naturwissenschaftliche Literatur einen international anerkannten Namen gemacht.

(Ebert et al. 1986)

1910

Herausgabe der ersten eigenen Zeitschrift, „Deutsche Entomologische National-Bibliothek“ und Beginn des internationalen Schriftentausches.

Mit der Zeitschrift wird die Absicht verfolgt, aus der bereits bestehenden Bibliothek eine große ‚Deutsche Entomologische National-Bibliothek‘ zu entwickeln, indem alle durch Kauf, im Schriftentausch, als Rezensionsexemplar oder als Geschenk eingehenden Publikationen ebenso wie der bisherige Bestand den Abonnenten der Zeitschrift und anderen Entomologen leihweise zur Verfügung stehen.“ (Ebert et al. 1986)

Beginn des Instituts-Neubaus in Berlin-Dahlem, Gosslerstraße 20. Architekt: Heinrich Straumer (1876-1937), der unter vielem anderen auch den Berliner Funkturm erbaute.

Probenummer der „Deutschen Entomologischen National-Bibliothek“

1911

Erbschaftsannahme durch die Stadt Berlin, verbunden mit der Namensänderung in „Deutsches Entomologisches Museum“ (DEM). Der landesherrlichen Anerkennung (11.12.) ging eine Auseinandersetzung mit dem Direktor des Kgl. Zoologischen Museums der Berliner Universität, Prof. Dr. L. Brauer, um die Eigenständigkeit der Kraatz’schen Stiftung voraus (Horn 1912, 1922).

Signet des Deutschen Entomologischen Museums. In der existenziellen Bedrängnis ob der Eigenständigkeit der Kraatz’schen Stiftung entsteht 1911 auch das Signet des Deutschen Entomologischen Museums mit der Heuschrecke und dem Wahlspruch „Luctor et emergo“, das fortan als „ex libris“ der Bibliothek wie auch auf den Veröffentlichungen und Briefköpfen geführt wird. Die Heuschrecke, der man ganz im Sinne des Jugendstils sozusagen „auf gleicher Augenhöhe“ ins Gesicht schaut, soll wie durch Sachtleben überliefert ist die „Weltmacht Insekten“ symbolisieren. Der Wahlspruch ist die Devise der Zeeländer im Kampf gegen die Sturmfluten der Nordsee. Schöpfer des Signets sind W. Horn, der Architekt H. Straumer, der Assistent K. H. Wagner und der Kunstmaler E. Bischoff-Culm.

1912

Einweihung des Museumsneubaus in Berlin-Dahlem am 02.11.1912. Neben Walther Horn als Direktor arbeiten am DEM der Kustos Berthold Sigismund Schenkling (seit 1904), der Assistent und eine Schreibkraft.

Um der Systematik breiteren Raum in den Veröffentlichungen zu geben, ediert das DEM (formal in Gestalt des Vereins zur Förderung des „Deutschen Entomologischen Museums„) anstelle der „Deutschen Entomologischen National-Bibliothek“ eine Monatsschrift mit dem Titel „Entomologische Mitteilungen“. Für umfangreichere Arbeiten wird eine Schriftenreihe „Supplementa Entomologica“ ins Leben gerufen. Horn begründet dies u. a. mit der Notwendigkeit, „einen breiteren Raum für die Systematik in den Veröffentlichungen des Museums bereit zu stellen“. Die Bibliothek gewinnt damit eine bessere Basis für den Schriftentausch. Sie tritt der „Auskunftsstelle der deutschen Bibliotheken“ bei und bedient die Fernleihe.

1914 -1918

Der Erste Weltkrieg unterbricht den internationalen Austausch, ab 1915 gibt es keinen Personaletat mehr. Horn selbst meldet sich gleich zu Anfang des Krieges und geht 1915 als Feldarzt an die Ostfront. Er findet nach vier Jahren das Museum „in seinen Grundfesten ruiniert“ vor (Horn 1922).

Die Geld- und Anlagenentwertung nach dem Krieg bringt große finanzielle Schwierigkeiten. Horn versucht, eine „wirkliche Übernahme“ durch die Stadt Berlin oder über das Reichsernährungsministerium einen Anschluss an die Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft zu erreichen.

1920

Magistratsbeschluss vom 18.11. zur Namensänderung in „Deutsches Entomologisches Institut“ (DEI) auf Vorschlag W. Horns, „da das Museum tatsächlich längst durch seine ganze Entwicklung ein internationales wissenschaftliches Forschungsinstitut geworden ist“ (Horn an den Vorsitzenden des Kuratoriums, 20.10.). Die Bezeichnung „Museum“ wird als Hindernis für die gewünschte Übernahme durch Reichsbehörden betrachtet.
Bemühungen zur Unterstellung unter das Reichsernährungsministerium scheitern, aber es entsteht eine enge Beziehung zur Biologischen Reichsanstalt in Dahlem, die fortan erhalten und gepflegt wird.

1922

Nach schwierigen Verhandlungen wird das Institut zum 01.10. der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (KWG) angegliedert; Bestände, Liegenschaften und Restkapital gehen an die KWG über, die Kraatz’sche Stiftung erlischt. Horn wird als Direktor übernommen, der Kustos Schenkling wird Stadtangestellter. Wissenschaftspolitisch ist die Bindung an die KWG eine vertretbare Lösung, finanziell jedoch praktisch ohne Auswirkung.

Leitgedanken der KWG, die mit den grundlegenden Zielstellungen des Deutschen Entomologischen Instituts übereinstimmten:

  1. Die Förderung der wissenschaftlichen Arbeit unabhängig von den Aufgaben der Lehre an den Universitäten,
  2. die Förderung von Spezialgebieten, die für die Lehre nicht in vollem Maße nutzbar gemacht werden können,
  3. die Förderung von wissenschaftlichen Instituten, die bestimmten Industriezweigen kontinuierliche Anregungen geben sollten,
  4. die stärkere Betonung des nationalen Gedankens in der Wissenschaft.
DEI Kustos Sigmund Schenkling

Aufgaben des DEI, “ 1. Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften übernimmt das Deutsche Entomologische Museum der Stadt Berlin (Kraatz’sche-Stiftung) zu dem Zwecke, wissenschaftliche Forschungen auf dem Gebiete der Entomologie zu fördern.“

Christel Döring und Walther Horn in den Räumen der Entomologischen Bibliothek des DEI in der Goßlerstraße 20 in Berlin-Dahlem.
Am 01.11.1922 tritt Christine Doering (links) ihren Dienst als Bibliothekarin des DEI an, den sie bis 1958, nahezu 36 Jahre lang, als „Seele der Bibliothek“ versieht.

1925

Das Reichsernährungsministerium übernimmt einen Teil des Institutsetats. Das Ministerium verlangt dafür die Einrichtung eines „Auskunfts- und Vermittlungsdienstes“ für entomologische Fragen. Zu diesem Zweck werden die bibliographischen Arbeiten zur Hauptaufgabe entwickelt („Index“, „Ringkartei“), und es werden die biologischen Sammlungen ausgebaut.

Beispiel eines Insektenkastens, der Material der biologischen Sammlung enthält.

1926

Organisation der ersten „Wanderversammlung Deutscher Entomologen“ in Halle (Saale) durch Horn und Mitarbeiter.

1928

Erscheinen des „Index Litteraturae Entomologicae“, der Bibliographie der entomologischen Weltliteratur bis 1863, womit der bibliographische Anschluss an den Zoological Record hergestellt wird. Das DEI erlangt mit dieser überragenden Leistung Weltgeltung (Horn & Schenkling 1928, Gaedike & Smetana 1978, 1984).

Darauf aufbauend, schlägt Horn auf dem IV. Internationalen Entomologen-Kongress in Ithaca die Gründung eines „Entomologischen Instituts für internationalen Dienst“ in Zürich vor, dessen Grundstock das DEI bilden soll. Es wird ein Komitee eingerichtet, das sich mit diesem Plan befassen soll, aber der Versuch bleibt letztlich erfolglos. Hemmnisse sind die internationale politische Lage sowie der Stand der Informationstechnik und der Wissenschaftsorganisation.

1932

Die Bibliothek umfasst 10 858 Zeitschriftenbände, 6 827 Einzelwerke und 55 000 Sonderdrucke. Horn apostrophiert die B15 als die „größte entomologische Spezialbibliothek Europas“.

1933

Erneute Bestrebungen, das DEI aufzulösen und Sammlungen und Bibliothek abzugeben, diesmal an das Museum Alexander Koenig nach Bonn, können von Horn abgewendet werden. Nach langwierigen Verhandlungen zwischen dem Reichs-Landwirtschaftsministerium und der Kaiser- Wilhelm-Gesellschaft wird am 18.12. eine Arbeitsgemeinschaft der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BRA) mit dem DEI geschlossen. Zweck: Förderung der systematischen und morphologischen Forschung als Grundlage für die Arbeiten der Biologischen Reichsanstalt auf dem Gebiet der angewandten Entomologie.

Schwerpunkt ist die gemeinsame Herausgabe einer entomologischen Zeitschrift mit drei Abteilungen als eigene Publikationsorgane und Basis für den Schriftentausch:

  1. „Arbeiten über physiologische und angewandte Entomologie“
  2. „Arbeiten über morphologische und taxonomische Entomologie“
  3. „Entomologische Beihefte“

1934

Dr. Hans Sachtleben.

Als Vertreter der Biologischen Reichsanstalt für die gemeinsamen wissenschaftlichen Aufgaben in der Arbeitsgemeinschaft wird der Regierungsrat Dr. Hans Sachtleben (Leiter des Forstzoologischen Laboratoriums der BRA) in das DEI abgeordnet und Stellvertreter von W. Horn.

Sachtleben hat neben den Arbeiten, die ihm laut Vertrag oblagen, seine Aktivitäten allmählich immer mehr auf die traditionellen Aufgaben des DEI gerichtet, zunächst als Redakteur der Zeitschrift, mit der das Institut bis in die ersten Kriegsjahre hinein international auf sich aufmerksam machte (Petersen 1986).

1935

Erscheinen der „Collectiones entomologicae“ (Verbleib entomologischer Sammlungen, Geschichte der Entomologie und Museologie), bis 1937 in drei Folgen (Horn & Kahle 1935-37).

Der „Sammlungsverbleib“ ist ob seiner internationalen Bedeutung die wichtigste und eindrucksvollste Leistung dieser Periode. „Es hätte einer größeren und international bedeutenderen Institution, z. B. dem Britischen Museum (N. H.) in London, sehr wohl angestanden, ein solches Werk zu erarbeiten. Man hatte dort alle Voraussetzungen, bis auf eine den Mann, der so etwas als machbar erkannte, es anpackte und in kürzester Zeit realisierte.“ (Petersen 1986).

Aktualisierte Neuauflage in 2 Bänden: Horn et al. 1990; Ergänzungen und Berichtigungen: Gaedike 1995.

Diese Sammlungsdaten sind in die Online-Datenbank „Biographien der Entomologen der Welt“ eingearbeitet und dort verfügbar.

1936

In seinem Artikel zum 50-jährigen Bestehen des DEI beschreibt R. Korschefsky die vergangenen Jahrzehnte als ständigen Kampf um die Existenz des Instituts, und er hebt die „geniale, umsichtige und kampfesmutige Leitung“ durch Walther Horn hervor. Dem „völligen Einsatz seiner Person ist es zu verdanken, dass wir in dem Deutschen Entomologischen Institut eine Musterstätte ersten Ranges von internationaler Bedeutung haben“ (Korschefsky 1936). In der Tat ist Horn der geistige Schöpfer und Gestalter des DEI mit nachhaltiger Wirkung.

Dr. Walther Horn an seinme Arbeitsplatz im Institut in der Goßlerstraße 20 in Berlin Dahlem.
Walther Horn an seinem Arbeitsplatz im DEI Goßlerstraße 20, Berlin-Dahlem, aufgenommen 1927, SDEI Archiv, Pslg 1824.

Die Insektensammlungen sind in 183 einheitlichen Schränken mit ca. 10 000 Glaskästen aufgestellt. Sie enthält rund 25 000 Typen und historische Exemplare. Alles vorhandene Insektenmaterial ist mit Hilfe von Kartothekkarten in kürzester Zeit zu finden. “ Die Bibliothek ist die anerkannt größte Fachbibliothek auf dem Kontinent und umfasst 927 Zeitschriften mit entomologischem Inhalt, oft mit 100 Bänden und mehr pro Zeitschrift, sowie 8 000 Nummern von Einzelwerken und Separatabänden. In über 400 Mappen sind außerdem lose Separata – etwa 65 000 Stück – aufbewahrt. Eine besondere Rolle spielt die bibliographische Kartothek der gesamten entomologischen Literatur der Welt ab 1864. Sie ist als Fortsetzung des ,Index Litteraturae Entomologicae I gedacht, mit dem Ziel einer späteren Veröffentlichung. In 264 Kästen sind bis heute bereits über 208 000 Arbeiten registriert. (Die Gesamtzahl der entomologischen Arbeiten wird auf über 300 000 geschätzt).“ (Korschefsky 1936)

1938

Dr. Willi Hennig, der bereits seit 1937 als Stipendiat am Hause tätig ist, wird als wissenschaftlicher Assistent eingestellt.

1939

Willi Hennig.

Dr. W. Horn stirbt am 10. Juli. Er hinterlässt ein Institut mit wertvollem, geordnetem Sammlungsbestand, mit einer umfassenden Fachbibliothek mit anspruchsvollen bibliographischen Vorhaben, mit einem Archiv und diversen Spezialkarteien für Auskünfte. Am DEI arbeiten 8 Entomologen. Im Schriftentausch werden 685 Zeitschriften bezogen. Als Nachfolger tritt Dr. H. Sachtleben zunächst kommissarisch ein, ab 1943 als Direktor.

Mit Kriegsbeginn wird W. Hennig zur Infanterie eingezogen. Nach einer Verwundung 1942 wird er als Entomologe bei der Malariabekämpfung eingesetzt.

1943

Kriegsbedingte Auslagerung des Instituts nach Schloss Blücherhof, Gemeinde Lutgendorf bei Vollrathsruhe (Kreis Waren/Müritz) in Mecklenburg.

Schloss Blücherhof in Mecklenburg, SDEI Archiv, Pslg 4642.
Schloss Blücherhof in Mecklenburg, SDEI Archiv, Pslg 4642.

Transport in 22 Eisenbahnwaggons ab dem 22.07.1943, Abschluss am 25.08.1943. Sachtleben und Frau, die Sekretärin, die Bibliothekarin und eine Bibliothekshilfe ziehen mit um. Der Schriftentausch ist zusammengebrochen, aber der entomologische Auskunftsdienst zum Pflanzenschutz etc. wird umgehend wieder aufgenommen. Beim Institut verbleibt auch, mit Sachtlebens Hilfe mehrfach vom Militärdienst zurückgestellt, der Coccinelliden-Spezialist Richard Korschefsky (seit 1927 Präparator und Technischer Inspektor am DEI), bis er doch noch Ende März 1945 eingezogen wird. Er stirbt 1946 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Durch persönlichem Einsatz verhindert Sachtleben Plünderungen bei Kriegshandlungen und nach Kriegsende.

1945

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kann die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft keine Mittel für den weiteren Betrieb des Instituts bereitstellen, sie kämpft um ihr eigenes Überleben. Sachtleben versucht, das Institut entweder bei der KWG oder bei der Biologischen Reichsanstalt anzugliedern. Das Berliner Museum für Naturkunde äußert sein Interesse an der Übernahme des DEI, allerdings ohne Personal. Prof. Dr. Hans Bischoff, Direktor des Zoologischen Museums, verhandelt darüber – an Sachtleben vorbei – mit der sowjetischen Militäradministration.

W. Hennig kehrt nach Berlin zurück, übernimmt aber zum Jahresende (01.12.) die Vertretung seines Doktorvaters Prof. Paul Buchner im Lehrfach Zoologie am Zoologischen Institut der Universität Leipzig (bis 31.03.1947).

1946

Sachtleben verwahrt sich mit Erfolg gegen eine Übernahme durch das Berliner Museum für Naturkunde, und zum 01.01. wird das Deutsche Entomologische Institut der Biologischen Zentralanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Berlin-Dahlem angeschlossen.

Am 25.12. teilt der Präsident der Deutschen Zentralverwaltung für Land- und Forstwirtschaft in der sowjetischen Besatzungszone brieflich mit: „Die Biologische Reichsanstalt wird mit allen ihren Zweig- und Außenstellen innerhalb der sowjetischen Zone mit Wirkung vom 1. Januar 1946 von der Deutschen Verwaltung für Land- und Forstwirtschaft in der sowjetischen Besatzungszone übernommen. Der Anstalt angegliedert werden das Deutsche Entomologische Institut, z. Zt. Blücherhof, Post Vollrathsruhe/Mecklenburg, und die staatlich anerkannte Vogelschutzwarte Seebach, Kreis Langensalza.“

1947

Vom Präsidenten der Biologischen Zentralanstalt, Prof. Schlumberger, unterstützte Bemühungen um die Rückverlegung nach Berlin scheitern vorerst, denn das Dahlemer Institutsgebäude ist von der amerikanischen Militäradministration beschlagnahmt und eine Räumung nicht absehbar.

W. Hennig kehrt am 01.04. zum DEI zurück und übernimmt vor allem die Vermittlung zwischen dem Institut im Schloss Blücherhof und der Biologischen Zentralanstalt.

1949

Die politischen Gegebenheiten in der Viersektorenstadt Berlin wirken sich aus, das Institut muss im sowjetischen Besatzungsbereich verbleiben. Es wird mit Verfügung vom 17.09. der Hauptverwaltung Land- und Forstwirtschaft der Deutschen Wirtschaftskommission für die sowjetische Besatzungszone (ab Oktober Ministerium für Land- und Forstwirtschaft der DDR) aus der Biologischen Zentralanstalt in Berlin- Dahlem (amerikanischer Sektor) herausgelöst und ihr direkt unterstellt.

Plastik im dem Treppenhaus des Institutsgebäudes in der Goßlerstraße 20, Berlin-Dahlem.

Nicht nur die wirtschaftlichen Schwierigkeiten dieser Zeit galt es zu meistern. Es mussten auch Zugriffe auf die geretteten Bestäde des DEI abgewehrt werden.

Das DEI soll künftig nicht nur systematisch und bibliographisch arbeiten, sondern auch Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Angewandten Entomologie betreiben. Direktor bleibt Prof. Sachtleben, Stellvertreter wird Dr. Hennig. Der Stellenplan wird aufgestockt.

1950

06.02. bis 23.05. Rückführung des Deutschen Entomologischen Instituts nach Berlin, allerdings nicht in sein Stammhaus, sondern in den sowjetischen Sektor nach Friedrichshagen. Die Villa in der Waldowstraße 1 ist nur eine Notlösung und insbesondere für die neuen Aufgaben der Angewandten Entomologie völlig unzureichend. Das Institutsgebäude in Dahlem beziehen Einrichtungen der Freien Universität.

Erscheinen der „Grundzüge einer Theorie der Phylogenetischen Systematik“ von Willi Hennig.

Hennig habilitiert sich an der Brandenburgischen Landeshochschule Potsdam für das Fach Zoologie und erhält ebendort eine apl. Professur (10.10.).

Waldowstraße 1, Berlin-Friedrichshagen, Südseite, 1960, SDEI Archiv Pslg 4620.
Waldowstraße 1, Berlin-Friedrichshagen, Südseite, 1960, SDEI Archiv Pslg 4620.

1951

10.01. Der Ministerrat der DDR beschließt die Gründung einer Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften (DAL). Eine Anlage nennt auch das ihr zu unterstellende Deutsche Entomologische Institut in Berlin-Friedrichshagen.

Erstes Heft der neuen Zeitschrift „Beiträge zur Entomologie“ erscheint. Damit wird erneut der Schriftentausch zum devisenfreien Erwerb internationaler Fachliteratur aufgenommen.

1952

Ab 01.01. fachliche und verwaltungsmäßige Übernahme in die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin.

H. Sachtleben zur Aufgabenstellung: „Als Verbindungsinstitut zwischen der systematischen und angewandten Entomologie hat das Deutsche Entomologische Institut die Aufgabe, die auf den Gebieten der angewandten Entomologie und des Pflanzenschutzes arbeitenden Stellen und Wissenschaftler in allen Fragen der systematisch-morphologischen Entomologie und der entomologischen Bibliographie zu unterstützen.“ (Interessanterweise wird die „Angewandte Entomologie“ nicht als eigene neue Aufgabe genannt.)

Abteilung für allgemeine und bibliographische Entomologie (Leitung: Prof. Dr. Hans Sachtleben, bis 1962)

  1. Bestimmungs- und Auskunftstätigkeit,
  2. Bestandsaufbau, -erschließung und -vermittlung der Entomologischen Fachbibliothek,
  3. bibliographische Arbeiten an der Kartothek der entomologischen Weltliteratur,
  4. redaktionelle Bearbeitung der Institutszeitschrift „Beiträge zur Entomologie“,
  5. Arbeiten in den wissenschaftlichen Sammlungen,
  6. Forschungsarbeiten des Institutsdirektors über Systematik und Ökologie parasitischer Hymenopteren.

Abteilung für systematische Entomologie (Leitung: Prof. Dr. Willi Hennig, bis 1961)

Untersuchungen der Grundlagen bei der Erkennung und Unterscheidung der Insekten, insbesondere der land-, forst- und vorratswirtschaftlich, technisch und medizinisch-hygienisch wichtigen Formen in allen Lebensstadien und in ihren Schadbildern. – Grundlegende Arbeiten von Prof. Dr. Willi Hennig: dreibändiges Werk über „Die Larvenformen der Dipteren“, weitere theoretische Arbeiten zu seiner Theorie der Phylogenetischen Systematik, umfassende Bearbeitungen der Muscidae und Anthomyidae für Lindner, „Die Fliegen der palaearktischen Region“. Weitere taxonomische Arbeiten unter Erweiterung des Mitarbeiterstabes vor allem über Coleoptera (Dr. Johann Machatschke), Microlepidoptera (Dr. Günther Petersen, Dr. Gerrit Friese) und parasitische Hymenopteren (Dr. Eberhard Königsmann).

Abteilung für angewandte Entomologie (Leitung: Prof. Dr. Walter Tomaszewski, bis 1955)

Diagnostische und ökologische Untersuchungen wichtiger Vorrats- und Materialschädlinge (Prof. Dr. W. Tomaszewski). Biozönotische Grundlagen der Forstentomologie, Probleme der Bionomie, des Massenwechsels, der Prognose und der Schadwirkung (Dr. Wolfgang Schwenke).

An dieser Ziel- und Aufgabenstellung ändert sich bis zum Jahre 1961 nichts Wesentliches (DAL-Jahrbücher).

1955

Die „Abteilung für angewandte Entomologie“ wird nach dem Tode von Prof. Tomaszewski in „Abteilung für ökologische und biozönologische Entomologie“ umbenannt. Als Leiter folgt ihm Dr. Wolfgang Schwenke; er bearbeitet jedoch nicht mehr Vorratsschädlinge; statt dessen wird Grundlagenforschung zur biologischen Bekämpfung, insbesondere der Massenwechsel bei wirtschaftlich wichtigen Insektenarten, betrieben.

Allerdings sind die räumlichen Voraussetzungen für entsprechende experimentelle Arbeiten denkbar schlecht. Die Raumsituation wird durch Wassereinbrüche verschärft, so dass Neubaupläne Chancen bekommen. Ein erstes Projekt wird von der DAL-Leitung abgelehnt (1958), ein weiteres (1959) vom Berliner Stadtarchitekten.

Beginn der bibliographischen Arbeiten zur Serie II des „Index Litteraturae Entomologicae“ für den Zeitraum 1864-1900 auf der Grundlage der bibliographischen Kartothek.

1959

W. Schwenke verlässt das DEI und geht an die LMU München. Auf Wunsch von Hans Sachtleben übernimmt Dr. Günther Petersen „treuhänderisch“ die ökologische Abteilung.

Sachtleben bemüht sich im Einvernehmen mit der Akademie-Leitung um den renommierten Entomo-Ökologen Prof. Dr. Hans Joachim Müller (Quedlinburg) für die Funktion, während W. Hennig dafür eintritt, die angewandte Arbeitsrichtung aufzugeben und nach Kleinmachnow zu verlagern.

Die Unsicherheiten um einen Neubau und die intern in Frage gestellte Perspektive ökologischer Forschung am DEI führen zur Absage von H. J. Müller (Petersen 1986).

1960

Beginn der Drucklegung des „Index Litteraturae Entomologicae, Serie II“; abgeschlossen 1963.

1961

Albanien-Expedition des Instituts; G. Friese, E. Königsmann und Joachim Schulze sammeln rund 42 000 Tiere aus nahezu allen Ordnungen. Die „Ergebnisse der Albanien-Expedition 1961 des Deutschen Entomologischen Instituts“ werden nachfolgend in einer Publikationsserie der „Beiträge zur Entomologie“ veröffentlicht (bisher 101 Arbeiten). (Friese & Königsmann 1962)


Der Abschnitt über W. Hennig wird überarbeitet.

1962

Petersen übergibt die Leitung der ökologischen Abteilung zum 01.02. an Dr. Heinz Fankhänel, der sie bis 1970 mit dem neuen Namen „Abteilung für Ökologie der Insekten und biologische Schädlingsbekämpfung“ führt. Wesentlicher Schwerpunkt der Arbeiten ist die biologische Schädlingsbekämpfung (Einsatz von Bakterienpräparaten, Trichogramma u. a.). Dr. Fankhänel wird gleichzeitig als Stellvertretender Direktor eingesetzt.

Zum 30.09. geht Prof. Sachtleben als Ordentliches Mitglied der Akademie und Institutsdirektor in den Ruhestand. Direktor wird am 01.10. Dr. Heinz Fankhänel, der aus dem Institut für Forstwissenschaften Eberswalde stammt. Er betreibt die Verlegung des DEI von Berlin nach Eberswalde.

Die Mitarbeiter der taxonomisch und bibliographisch arbeitenden Gruppen wenden sich gegen den Umzug mit dem Argument, dass Sammlungen und Bibliothek angesichts ihres internationalen Ranges nicht in eine Kreisstadt gehören. Für die Aufnahme des DEI wird das Rote Gebäude („Neue Forstakademie“), Schicklerstraße 5, der vormaligen, 1962 aufgelösten Forstwirtschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin umgebaut.

1964

Ab Sommer erfolgt der Umzug des DEI nach Eberswalde, Abschluss im November. Nach dem Umzug arbeiten 39 Personen am DEI. Die Verlegung verbessert die Raumsituation und die Arbeitsbedingungen wesentlich, während der Standortnachteil auch später kaum auszugleichen ist.

Die Abteilung für bibliographische Entomologie und die Schriftleitung der DEI-Zeitschriften übernimmt Dr. Günter Morge (1925-1984) in der Nachfolge von H. Sachtleben.

Das Rote Gebäude ehemalige "Neue Forstakademie", Schicklerstraße 5, Eberswalde, 1966, SDEI Archiv, Pslg 4658.
Das Rote Gebäude ehemalige „Neue Forstakademie“, Schicklerstraße 5, Eberswalde, 1966, SDEI Archiv, Pslg 4658.

Der „Index Litteraturae Entomologicae, Serie II“ erscheint in 4 Bänden mit insgesamt 2 385 Seiten. Der Registerband V wird erst 1975 gedruckt.

Neu aufgenommen wird eine Reihe „Bibliographie der Bestimmungstabellen europäischer Insekten“, beginnend mit dem Berichtsjahr 1880, erstmalig erschienen 1967 (Ursula Göllner-Scheiding), danach fortgeführt von Reinhard Gaedike (Beiträge zur Entomologie und Nova Supplementa Entomologia) bis zum Berichtsjahr 2000.

1968

In der Institutszeitschrift „Beiträge zur Entomologie“ Start einer neuen Publikationsserie „Beiträge zur Insektenfauna der DDR“, die die vollständige Inventarisierung der Insekten des Gebiets zum Ziel hat und Veröffentlichung des ersten Beitrages einer neuen Reihe: „Katalog der in den Sammlungen des Deutschen Entomologischen Instituts aufbewahrten Typen“ (Petersen & Gaedike 1968). Bisher sind 26 Teile des „Typenkatalogs“ erschienen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DEI vor dem Institutsgebäude in Eberswalde im Jahr 1968. (2. Reihe ganz links Lothar Dieckman, daneben Günther Petersen, Mitte Heinz Fankhänel, 5. v.r. Gerrit Friese, ganz rechts Reinhard Gaedike, SDEI Archiv.

1970

Das Präsidium der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR (AdL) fasst im Rahmen einer „Akademiereform“ Beschlüsse, mit denen das Deutsche Entomologische Institut seine Selbständigkeit und seinen traditionsreichen, weltweit renommierten Namen verliert. Prof. H. Fankhänel scheidet aus dem Amt. Die bereits komplett vorbereitete 11. Wanderversammlung Deutscher Entomologen in Halle (Saale) – die letzte – muss abgesagt werden.

In dieser politischen Phase werden in der DDR alle offiziellen Bezeichnungen, die eine gesamtdeutsche Geltung vermuten lassen könnten, auf „DDR“ umgestellt, so auch die „Deutsche Akademie der Wissenschaften“ in „Akademie der Wissenschaften der DDR“. (Am Namensbestandteil „Deutsches“ des DEI im Sinne von „gesamtdeutsch“ haben nach 1989 auch noch andere Gremien Anstoß genommen.)

Die Max-Planck-Gesellschaft verkauft das ursprüngliche Institutsgebäude in Berlin-Dahlem, Goßlerstraße 20, an die Stadt Berlin zur dauerhaften Nutzung durch die Freie Universität.

1971

Das Deutsche Entomologische Institut wird zu einer Abteilung des neu gebildeten Instituts für Pflanzenschutzforschung Kleinmachnow (IPF, ehemals Biologische Zentralanstalt, BZA). Die Leitung der „Abteilung“ wird Dr. Günter Morge übertragen. Sie untersteht ihrerseits dem Leiter des IPF- Bereiches Eberswalde, Prof. Dr. Werner Ebert, der selbst Entomologe ist und sich mit Überwachung und Prognose von Schaderregern beschäftigt.

Der neue Adressname „Akademie der Landwirtschaftswissenschaften, Institut für Pflanzenschutzforschung Kleinmachnow, Bereich Eberswalde, Abteilung Taxonomie der Insekten (ehemals DEI)“ ist in der Tat monströs und namentlich im Ausland kaum vermittelbar. Dessen ungeachtet genießt das „ehem. DEI“ unausgesprochen eine gewisse Autonomie und besondere Wertschätzung der Akademie-Leitung. Seine Arbeitsthemen, die zweifellos nicht im Fokus der landwirtschaftlichen Forschung liegen, werden gefördert, und internationale Verbindungen (Schriftentausch) können im Prinzip weiter gepflegt werden für die AdL eine ungewöhnliche Situation. Auch die personelle Ausstattung ist gut (6 Wissenschaftler, 9 technische Mitarbeiter).

Am Haus verbleiben Forschungsaufgaben zur Systematik und Taxonomie der Insekten, die Sammlungsbetreuung, die bibliographischen Arbeiten sowie die entomologische Auskunftstätigkeit.

Die vormalige DEI-Abteilung Insekten-Ökologie wird abgetrennt und einer anderen „Abteilung“ des „Bereichs Eberswalde“ angeschlossen, deren Leitung Prof. Ebert als Bereichsdirektor obliegt.

1984

Prof. Dr. Günter Morge stirbt überraschend. Abteilungsleiter wird Dr. Günther Petersen. Die Entomologische Bibliothek wird abgetrennt und mit der Bereichs-Informationsstelle zu einem Informationszentrum vereinigt unter der Leitung von Dr. Klaus Rohlfien. Sammelschwerpunkt der Bibliothek bleibt aber das internationale entomologische Schrifttum.

1985

Wiederbelebung der früheren Supplement-Reihe als „Nova Supplementa Entomologica“ durch Dr. Rohlfien mit einem 1. Band: „Periodica entomologica. Bestandsverzeichnis der laufend gehaltenen Zeitschriften und Serien [der Entomologischen Bibliothek]“ (Wutzmer et al. 1985).

Die Entomologische Bibliothek besitzt 21.000 Einzelwerke, 40.000 Bände Zeitschriften und Serien, 103.000 Sonderdrucke, 10.000 Kleinschriften, 1.000 Mikrofilme sowie 500 Karten.

Die Insektensammlung besteht aus über 2 Millionen Exemplaren von ca. 275.000 Arten.

1986

Das einhundertjährige Bestehen des Deutschen Entomologischen Instituts wird zumindest literarisch ausführlich gewürdigt (Ebert et al. 1986). Zur Jubiläumsfeier im Hörsaal des Instituts (bzw. der Abteilung!) sind nur wenige Gäste geladen, darunter der Zentrale Fachausschuss Entomologie des Kulturbundes der DDR. Die inhaltsreiche Festrede hält Dr. Petersen (Petersen 1986).

1989

Die Leitung der Abteilung Taxonomie der Insekten geht nach der Berentung von Dr. Günther Petersen im September an Dr. Reinhard Gaedike über.

Wendezeit auch im Bereich Eberswalde. Es wird klar, dass nach der deutschen Einigung die Biologische Bundesanstalt für ganz Deutschland zuständig sein wird und das IPF Kleinmachnow so nicht bestehen bleiben kann. Die Mitarbeiter des DEI bemühen sich frühzeitig um die Re-Etablierung des Instituts und werden darin vom Bereichsleiter Werner Ebert unterstützt.

1990

Das Institut für Pflanzenschutzforschung Kleinmachnow der AdL wird aufgelöst; gleichzeitig wird die Biologische Zentralanstalt Berlin mit Sitz in Kleinmachnow in anderem Arrangement (wieder)gegründet. In der Gründungsanweisung findet sich auf Initiative der DEI-Mitarbeiter auch das Deutsche Entomologische Institut unter seinem alten Namen. Im Januar übernimmt Prof. Ebert die „Abteilung“, die sich ab Juli als Institut formiert. Die entomologische Bibliothek wird aus der ehemaligen Bereichs-Informationsstelle herausgelöst und wieder mit dem DEI vereinigt. Werner Ebert leitet das DEI bis zu seinem Eintritt in den Vorruhestand (30.09.), danach (zum 01.10.) wählt die Belegschaft Dr. Joachim Oehlke zum Geschäftsführenden Direktor.

Der Direktor des Forschungsinstitutes und Museums Alexander Koenig (Bonn), Prof. Dr. Clas M. Naumann, setzt sich bei der Brandenburger Landesregierung, bei Bundesministerien und dem Wissenschaftsrat wiederholt für den Erhalt des DEI ein. Zwischen DEI und dem Museum Koenig wird ein Partnerschaftsabkommen geschlossen (28.11.).

1991

Der Wissenschaftsrat evaluiert die Eberswalder Institute und empfiehlt die weitere Förderung des DEI in Verbindung mit dem Museum für Naturkunde Berlin. Details soll eine spätere gemeinsame Evaluierung festlegen.

Begehung am 12.02. Vorsitzender der Kommision ist Prof. Dr. Gerhard Neuweiler (München). Empfehlung des Wissenschaftsrats (27.09.): Deutsches Entomologisches Institut: dieses Institut verfügt über eine bedeutende Insektensammlung und Fachbibliothek und ist auf dem Gebiet der Taxonomie führend. Deshalb gilt es, diese Einrichtung zu erhalten und das dort vorhandene Insektenmaterial mittels moderner biochemischer Methoden für Forschungszwecke zu erschließen.

Es wird empfohlen, das DEI als weiteres selbständiges Institut dem Naturkundemuseum Berlin anzugliedern und für diese Einrichtung eine Personalstärke von 8 Wissenschaftlern und 8 technischen Angestellten vorzusehen. Der Standort Eberswalde sollte beibehalten werden. Wegen dem erneuerungsbedürftigen Gebäudebestand des Naturkundemuseums würde es sich anbieten, die dort vorhandene entomologische Sammlung nach Eberswalde zu verlagern.

1992

Trotz der positiven Einschätzung entsteht eine schwierige Lage, weil die Brandenburger Regierung nun eine Zuständigkeit Berlins sieht, der Berliner Senat sich aber auf das „Belegenheitsprinzip“ beruft. Joachim Oehlke erreicht mit großem Einsatz eine interimistische Förderung des DEI als „Projektgruppe Entomologie“ im Wissenschaftler-Integrationsprogramm (WIP, koordiniert durch KAI e. V., Berlin). Weitere Mittelzuwendungen – darunter die Bibliotheksförderung – erfolgen aus Projektanträgen an Brandenburger Ministerien. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft nimmt die Entomologische Bibliothek schon 1991 in ihr Programm für Spezialbibliotheken auf.

Zum 30.06. endet die Trägerschaft durch das Landwirtschafts-Ministerium von Brandenburg. Das Wissenschafts-Ministerium bestimmt, dass der Name „Deutsches Entomologisches Institut“ nicht verwendet werden darf, da keine institutionelle Förderung vorliegt. Aus Bundes- und Landesmitteln finanzieren sich umfangreiche Instandsetzungs- und Sicherungsarbeiten am denkmalgeschützten Gebäude. Eine öffentliche Insekten- Ausstellung mit lebenden Insekten (rund 60 Arten) wird eingerichtet; Titel: „Insekten – Faszinationen in Natur, Sammlung und Buchkunst“.

1993

Zur Überbrückung wird eine vorübergehende Integration der Projektgruppe Entomologie in die neu gegründete Fachhochschule Eberswalde beantragt. Joachim Oehlke erhält einen Ruf als Professor für Tierökologie an die Fachhochschule und verlässt das DEI. Auf Empfehlung Oehlkes übernimmt Prof. Dr. Holger H. Dathe am Jahresende die Leitung des Instituts.

H. Dathe wird auf Antrag des Brandenburger Wissenschafts-Ministeriums von seiner Dienststelle, dem Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin, für die Leitung des DEI in der neuen Evaluierungsphase abgeordnet. Nach kurzer Einarbeitung beantragt er einen Aufhebungsvertrag und bindet sich zum 01.01.1994 fest an das Institut. Dathe hat 1972 über ein Thema zum akustischen Verhalten von Insekten promoviert (Mentor Prof. Dr. G. Tembrock, Humboldt-Universität zu Berlin) und eine Reihe hymenopterologischer Arbeiten publiziert, meist in enger Verbindung mit dem Zoologischen Museum Berlin (Dr. E. Königsmann) und dem Deutschen Entomologischen Institut (Dr. J. Oehlke).

Gründung des Vereins der Freunde und Förderer des Deutschen Entomologischen Instituts e. V. (23.09.), ausdrücklich Bezug nehmend auf einschlägige Traditionen des DEI. Im Vereinsregister seit dem 16.11. unter 3VR335 beim Registergericht Eberswalde.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DEI vor dem Institutsgebäude in der Schicklerstraße 5, Eberswalde im Jahr 1993, SDEI Archiv, Pslg. (1. Reihe v.l.n.r.: Joachim Ziegler, Lothar Zerche, Frank Menzel, Joachim Oehlke, Eckhard Groll, Reinhard Gaedike, Helga Wehrens; 2. Reihe: Holger Framke, Lutz Behne, Anderas Taeger, …; 3. Reihe, 3. v. r. Hannelore Gaedike, Frau Schiele; hinterste Reihe: Klaus Rohlfien, Jutta Haller, Cornelia Grunow, …)

1994

Integration der „Projektgruppe Entomologie“ in die Fachhochschule Eberswalde (01.01.). Für die Weiterförderung werden 3 Projekte beim Land beantragt, außerdem mehrere Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), darunter eine für die Insekten-Ausstellung.

  • Projekt 1: Wissenschaftliche Untersuchungen zur Ermittlung repräsentativer Gliedertierarten bzw. -gruppen für ausgewählte Ökosystemtypen des Landes Brandenburg (1 wissenschaftlicher Mitarbeiter, 2 wissenschaftlich-technische Mitarbeiter);
  • Projekt 2: Inhaltliche Formal- und Sacherschließung sowie Bestandsführung der Entomologischen Bibliothek (1 Bibliotheksleiterin, 1 Bibliothekarin, 2 Bibliotheksmitarbeiterinnen, 1 Hilfskraft);
  • Projekt 3: Quantitative und qualitative Erfassung von Gliedertieren in ausgewählten Gebieten des Landes Brandenburg (1 wissenschaftlicher Mitarbeiter, 4 wissenschaftlich-technische Mitarbeiter).

1995

Erneute Evaluierung durch den Wissenschaftsrat, gemeinsam mit dem Museum für Naturkunde Berlin; Begehung des DEI am 09.02. Vorsitzender der Gruppe ist Prof. Dr. Gotthilf Hempel (Bremerhaven).

Mündlich mitgeteiltes Ergebnis (lt. Schreiben von H. H. Dathe an die Partner des DEI):

  1. Das DEI wird in das Museum für Naturkunde Berlin (MfN) eingegliedert und mit diesem zusammen in die Blaue Liste aufgenommen werden.
  2. Die Berliner Entomologie und das DEI werden zu einem gemeinsamen (vierten) Institut des MfN verbunden, das den Namen „Deutsches Entomologisches Institut“ trägt.
  3. Der Standort Eberswalde wird erhalten, wobei hier die ökologische Entomologie bestimmend wird. In Berlin bilden Taxonomie und Systematik die Schwerpunkte, entsprechend werden dort die Sammlungen konzentriert.
  4. Für die Leitung des neuen DEI ist – entsprechend den Blaue-Liste-Gepflogenheiten und in Gleichrangigkeit zu den drei anderen Instituten des MfN – eine C4-Stelle vorzusehen. Die Zuständigkeit dafür wird beim Land Brandenburg gesehen.
  5. In der Zwischenperiode bis zur Bund/Länder-Finanzierung sollte das Land Brandenburg in Abstimmung mit dem Bund eine Überbrückung für das DEI schaffen.

Der Wissenschaftsrat stellt ergänzende Fragen (14.07.) und fordert schließlich in einem weiteren Termin mit der Evaluierungsgruppe am 13.11. ein gemeinsames Konzept von Naturkundemuseum Berlin und „Projektgruppe Entomologie“ Eberswalde, bevor eine Empfehlung des Wissenschaftsrats ausgesprochen werden könne.

1996

Das gemeinsame Konzept wird termingemäß im geforderten Sinne eingereicht (04.01.). In der schriftlichen Stellungnahme vom 12.07. empfiehlt der Wissenschaftsrat, das MfN und die Projektgruppe Entomologie institutionell zusammenzuführen.

Zu diesem Zweck soll im MfN neben den drei bestehenden Instituten ein Institut für systematische und ökologische Entomologie als vierte wissenschaftliche Einheit geschaffen werden, die den Namen „Deutsches Entomologisches Institut“ tragen soll und das vorhandene entomologische Potential des MfN in Berlin und der Projektgruppe Entomologie, Eberswalde, zusammenfasst.

Für den Leiter des Deutschen Entomologischen Instituts wird die Einrichtung einer C4-Stelle an der Humboldt-Universität empfohlen. Zusätzlich zum Leiter sind an der bisherigen Projektgruppe Entomologie je 8 Stellen wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter sowie drei Stellen für Bibliothekskräfte erforderlich. Der Standort Eberswalde soll als Teilstandort des neuen Instituts bestehen bleiben.

Mittel- und längerfristig ist die systematische Entomologie in Berlin, der ökologisch arbeitende Teil in Eberswalde zu konzentrieren.

Das Konzept des neuen Entomologischen Instituts soll von einem von den Ländern Berlin und Brandenburg einzurichtenden Gründungskomitee entwickelt werden, das aus externen Experten besteht.

Allerdings ist das Museum für Naturkunde Berlin nicht ernsthaft bereit, die Empfehlungen umzusetzen, insbesondere bezüglich der Empfehlung, die Entomologie aus dem Institut für Systematische Zoologie herauszulösen und als Deutsches Entomologisches Institut mit den Eberswaldern zu vereinigen (Schreiben an den 1. Vizepräsidenten der HUB). Zudem ist eine Aufnahme des Museums in die Blaue Liste (Leibniz-Gemeinschaft, WGL) nicht in Sicht, so dass das DEI ungeachtet aller Empfehlungen im Land Brandenburg auf sich gestellt bleibt.

1997

Vereinsgründung des Deutschen Entomologischen Instituts e.V. (23.06.), gleichzeitig Herauslösung aus der Fachhochschule Eberswalde. Ein weiterer Verbleib in der Fachhochschule hätte arbeitsrechtlich zur aus Sicht des Landes Brandenburg unerwünschten Festanstellung der DEI-Mitarbeiter und zur Institutionalisierung des DEI geführt.

Gründungsmitglieder:

  • Prof. Dr. Erich Dickler (Deutsche Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie e.V.)
  • Prof. Dr. Holger H. Dathe, Dr. Reinhard Gaedike (beide Deutsches Entomologisches Institut)
  • Prof. Dr. Hannelore Hoch (Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Josef Keil (Vorstand der Sparkasse Barnim)
  • Prof. Dr. Bernhard Klausnitzer (Entomofaunistische Gesellschaft e.V.)
  • MR Dr. Ursula Kleinhans (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg),
  • Prof. Dr. W. Laux (AG der Spezialbibliotheken e.V. im Deutschen Bibliotheksverband)
  • Dr. Siegfried Löser (Entomologische Gesellschaft Düsseldorf)
  • Prof. Dr. Gerd Müller-Motzfeld (Bundesfachausschuss Entomologie, Naturschutzbund Deutschland/ Universität Greifswald),
  • Prof. Dr. Clas M. Naumann (Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn),
  • Prof. Dr. Joachim Oehlke (Verein der Freunde und Förderer des DEI),
  • Dr. Günther Petersen, Reinhard Schulz (Bürgermeister der Stadt Eberswalde),
  • Prof. Dr. Gunther Wolff (Fachhochschule Eberswalde).

Prof. Dathe wird zum Vorsitzenden gewählt, Dr. Gaedike zu seinem Vertreter.

Wissenschaftlicher Beirat:

  • Prof. Hoch
  • Prof. Müller-Motzfeld
  • Prof. Naumann
  • Prof. Dr. Rainer Willmann (Universität Göttingen).

Der Verein fungiert als Träger des Forschungsinstitutes.

1999

Am 05.11. erfolgt der Beschluss zur Selbstauflösung des DEI-Vereins unter der Maßgabe einer Integration ab 01.01.2000 in das Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung (ZALF) e.V. Müncheberg.

Die Landwirtschaftsressorts des Bundes und des Landes stellen für die Institutionalisierung des DEI rund 2 Millionen DM bereit. Spätestens zum Jahresende 2000 hätte durch das allgemeine Ende des Wissenschaftler-Integrations-Programms kein Bundesanteil mehr zur Finanzierung des DEI zur Verfügung gestanden; eine reine Landes-Förderung wird ausgeschlossen. Als Lösung, der sich der Wissenschaftsrat wie auch die Mitglieder des DEI e. V. nur zögernd anschließen, beantragt das Brandenburger Wissenschaftsministerium in Übereinkunft mit den beteiligten Leitern die Integration des DEI in das ZALF. (Dathe 2000)

2000

Zum 01.01. wird das DEI als 7. Institut in das ZALF eingegliedert. Dabei werden 20 Mitarbeiter des DEI auf Dauerstellen übernommen. Die Ausstellung mit Insektarium im Eberswalder Institutsgebäude wird zur Überbrückung vom Brandenburger Wissenschaftsministerium weiter gefördert.

2001

Die Ausstellung kann vom Wissenschaftsministerium nicht dauerhaft gefördert werden; ein anderer (kommunaler) Träger findet sich trotz Bemühung einiger Stadtverordneter in Eberswalde nicht. Sie wird im August geschlossen.

2004

Fertigstellung der Baumaßnahmen am neuen Institutsgebäude in Müncheberg und Umzug des DEI im Sommer des Jahres. (Dathe 2005).

Die Insektenkästen werden in Eberswalde in ihren Schränken zum Transport verladen.
In Müncheberg liegen sie in elektrisch betriebenen Rollregalen gänzlich neu aufgestellt.
Das Material aus den Magazinen muß nicht nur verpackt, sondern auch gesichtet und aussortiert werden.
Blick in das Bibliotheksmagazin mit Rollregalanlage.
Nun lagern die Bestände in Rollregalen, unter klimatisierten und gesicherten Bedingungen.

2005

Externe Evaluierung des ZALF durch die Leibniz-Gemeinschaft. Der Vorsitzende, Prof. Dr. Dietrich Wegener (Dortmund), bekundet nach der Begehung am 25.05. die vorläufige Intention der Evaluierungskommission, das DEI zum Anschluss an das Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main vorzuschlagen. Damit soll eine bessere fachliche Einordnung des DEI innerhalb der WGL erreicht werden.

2006

Das DEI feiert am neuen Standort in Müncheberg sein 120-jähriges Bestehen. Im Laufe des Jahres können die Stelle der Bibliotheksleitung mit U. Kaczinski ab 01.11. und der Archivstelle mit E. Schubert ab 01.07. besetzt werden.

2007

Die Gespräche zum Wechsel des DEI, zumindest administrativ, zu Senckenberg nehmen fahrt auf. In der zweiten Jahreshälfte wird mit dem zuständigen Landwirtschaftsministerium, dem Vorsitzenden der ZALF-Mitgliederversammlung MinDir Hans-Rüdiger Schubert, dem Direktor Senckenbergs Prof. Dr. Mosbrugger und dem Direktor des DEI Prof. Dr. Dathe und anderen anwesenden Personen der Wechsel des DEI zu Senckenberg zum 01.01.2008 beschlossen.

2009